Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft Leibniz-Gemeinschaft

Wissenstransfer aus unserer Mehrsprachigkeitsforschung

Der Wissenstransfer aus der Grundlagenforschung am ZAS zum Thema Mehrsprachigkeit ist ein wichtiges Anliegen und wird maßgeblich vom Forschungbereich Sprachentwicklung & Mehrsprachigkeit unter der Leitung von Prof. Dr. Natalia Gagarina vorangetrieben. Die Erkenntnisse finden auf vielfältige Weise ihren Weg zu politischen Entscheidern, Praktikern und Eltern, aber auch Wissenschaftler:innen anderer Fachdisziplinen.

Berliner Interdisziplinärer Verbund für Mehrsprachigkeit (BIVEM)

Der Berliner Interdisziplinäre Verbund für Mehrsprachigkeit (BIVEM) ist ein bundesweites Netzwerk, das Wissenschaftlern und Praktikern aus den Bereichen Mehrsprachigkeit, Spracherwerb, Sprachförderung und Sprachdiagnostik eine Plattform für Erfahrungsaustausch und Begegnungen bietet. Damit ermöglichen wir einen Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis. Außerdem betreiben wir Grundlagenforschung im Bereich Mehrsprachigkeit, unter anderem zwei Langzeitstudien, die die Einflussfaktoren auf die Sprachentwicklung mehrsprachiger Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter untersuchen. Der Verbund wurde vom Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS) 2011 gegründet und bis 2016 vom Berliner Senat gefördert. Anschließend wurde BIVEM zum festen Bestandteil des ZAS und wird von Prof. Dr. Natalia Gagarina und Prof. Dr. Manfred Krifka geleitet.

BIVEM bietet Eltern und pädagogischen Fachkräften, die mit mehrsprachigen Kindern arbeiten, verschiedene Services an. Auf der Webseite des Verbundes finden Sie nicht nur die Info-Flyerreihe »So geht Mehrsprachigkeit«  in mehreren Sprachen zur Bestellung und zum freien Download vor, sondern auch Informationen zu den Fortbildungs- und Beratungsangeboten des Verbundes.

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Veranstaltungen zum Thema Mehrsprachigkeit

Wir organisieren regelmäßig Veranstaltungen zum Thema Mehrsprachigkeit, oft im Rahmen des Berliner Interdisziplinären Verbunds für Mehrsprachigkeit BIVEM, mit denen die Öffentlichkeit und Fachkräfte über Themen zur Mehrsprachigkeit informiert werden sollen. Darüber  hinaus vermitteln wir Wissen aus unserer Forschung in Form von Seminaren, Workshops, Fort- und Weiterbildungsmodulen an pädagogische Kräfte und Eltern.

Mehr darüber erfahren Sie auf der Webseite von BIVEM ››

Leibniz-Forschungsnetzwerk "Bildungspotenziale" (LERN)

Das ZAS ist Mitglied im interdisziplinären Leibniz-Forschungsnetzwerks "Bildungspotentiale" (LERN) und bringt hier insbesondere seine Expertise zum mono- und multilingualem Spracherwerb ein.

Das Ziel des Forschungsnetzwerkes ist es, die Fachkenntnisse der beteiligten Institute im Hinblick auf Bildungsfragen zusammenzuführen und auszubauen, um Antworten auf die von Bildungspolitik und -verwaltung sowie anderen gesellschaftlichen Akteuren gestellten Fragen zu finden.

Die Netzwerkforschung überschreitet bewusst die Grenzen der Wissenschaftsdisziplinen. LERN bündelt und unterstützt – erstmals in diesem Umfang und einmalig in Deutschland – die Arbeit seiner Forscherinnen und Forscher aus Erziehungswissenschaft, Fachdidaktiken, Linguistik, Kultur-, Medien- und Neurowissenschaften, Ökonomie, Politikwissenschaft, Psychologie, Soziologie sowie Informationswissenschaft und Informatik in der Leibniz-Gemeinschaft und in assoziierten Einrichtungen.

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Laufende Projekte

SPEAK

Das Vorhaben soll eine Testbatterie für mehrsprachige Kinder im Alter von 4-8 Jahren (TEBIK 4-8) validieren, die die  Erwerbsbedingungen mehrsprachiger Kinder systematisch berücksichtigt und die Fähigkeiten in den genannten Bereichen Phonologie, Wortschatz, Morphosyntax und Narration erfasst. Es basiert auf ihre Güte überprüften, sprachwissenschaftlich und testpsychologisch fundierten Einzelskalen sowie einem standardisierten Elternfragebogen aus dem internationalen Projekt COST IS0804 (www.bi-sli.org). Die Skalen und der Fragebogen wurden für das Deutsche adaptiert und sollen nun in die medizinische, pädagogische und sprachtherapeutische Praxis überführt werden.

Mehr darüber erfahren Sie auf der Projektseite von SPEAK  ››

Language Map

In dem Projekt soll die Verteilung verschiedener Sprachen und deren Sprecher in Berlin erfasst werden. Es ist geplant, zunächst in einem mehrsprachigen Bezirk, Pankow, eine Language Map zu erstellen. In diesem Bezirk haben die mehrsprachigen Eltern den Verein lingua Pankow gegründet, der die Unterstützung bei der Erfassung der Sprachverteilung zugesagt hat. Somit wird der Grundstein für die Erstellung der Language Map of Berlin gelegt werden und die Basis für das Projekt mit der Humboldt-Universität zu Berlin, der BBAW und des Endangered Languages Documentation Programme (ELDP) erarbeitet.

Mehr darüber erfahren Sie auf der Projektseite der Language Map ››

Eva-ESU

Im Rahmen des Projekts wird das Angebot „Erstsprachenunterricht“ (ESU) an Berliner Schulen im Auftrag des Berliner Senats evaluiert. Bereits seit 2018 wird an Berliner Schulen verstärkt Erstsprachenunterricht im Türkischen und Arabischen angeboten und auf andere Sprachen ausgeweitet, seit dem Schuljahr 2022/23 unter Einbeziehung des speziell dafür entwickelten Rahmenlehrplans. Es wird eine systematische Analyse von Bedingungen, Prozessen und Wirkungen des ESU-Angebots in Berlin mit Fokus auf Türkisch und Arabisch als am häufigsten angebotenen Sprachen vorgenommen.

Mehr darüber erfahren Sie auf der Projektseite von Eva-ESU  ››

Abgeschlossene Projekte

Buch "Das mehrsprachige Klassenzimmer"

Ein wichtiges Transferprojekt war das 2014 veröffentlichte Buch "Das mehrsprachige Klassenzimmer". Dieses Buchprojekt des ZAS ist für Lehrer an deutschen Schulen konzipiert, die Schüler mit Migrationshintergrund in ihren Klassen haben. Auf anregende und verständliche Weise wird sprachwissenschaftlich fundiertes Hintergrundwissen für den kreativen Umgang mit Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer vermittelt, sowie Hintergrundinformationen zu Lernschwierigkeiten, die für unterschiedliche Herkunftssprachen spezifisch sind.  

Auf drei Anfangskapitel (Einleitung, Mehrsprachigkeit, Das Deutsche) folgen 15 Kapitel zu den Besonderheiten von Einzelsprachen, die an deutschen Schulen besonders häufig vertreten sind. 

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FREPY

Im FREPY-Projekt des ZAS sind von 2009 bis 2012 interaktive und multifunktionale Materialien zur Sprachförderung in den nationalen Sprachen der Partnerländer entwickelt worden. In Deutschland richten sich diese Materialien insbesondere an russisch-deutsche bilinguale Kinder. Die Übungen eignen sich sowohl zur individuellen als auch zur Gruppenförderung von Kindern im Alter von 5 bis 8 Jahren. Die Spiele, Puzzle, Bildergeschichten, etc. sind als Druckversion und im Internet verfügbar.

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Sprachstandstest Russisch für mehrsprachige Kinder

'Sprachstandstest Russisch für mehrsprachige Kinder' ist ein linguistisch und psycholinguistisch fundiertes Sprachstandsscreening für bilingual russisch-deutsche Kinder im Vorschul- und Frühschulalter. Es ermöglicht die Einschätzung des Sprachstands im Russischen, auf der Basis vorläufiger Normen, zu wissenschaftlichen, therapeutischen und pädagogischen Zwecken.

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